Gruppenfoto beim ERFA-Treffen von Gepardec und ITcluster zur Zukunft von Software-Updates
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Alte Software, neue Haftung?

Es gibt Dinge, die niemand besonders gern macht. Steuererklärung. Reifenwechsel. Und – ganz oben auf der Liste vieler Entwickler:innen – Software-Updates.

Dabei sind genau diese Updates heute entscheidend. Nicht für irgendeinen Schönheitsfehler. Sondern für’s Überleben. Klingt dramatisch? Vielleicht. Aber wenn man sich anschaut, was aktuell passiert – Cyberangriffe, neue Gesetze, steigende Anforderungen – dann wird klar: Wer nicht regelmäßig pflegt, verliert. Im schlimmsten Fall alles.

Warum Updates heute überlebenswichtig sind

Zum ERFA-Austauschrunde des IT-Clusters haben wir uns diesmal bei Gepardec getroffen. Gemeinsam mit Partner:innen und Interessierten aus der Branche haben wir diskutiert, wie Unternehmen ihre Software aktuell halten – und zwar nicht irgendwann, sondern regelmäßig und automatisiert. Im Fokus: Cyber Resilience Act, NIS2, DORA und ganz konkrete Fragen zur Umsetzung in der Praxis.

🎥 Wer nicht dabei war, keine Sorge:

Wir haben natürlich mitgeschnitten. In der Aufzeichnung siehst du den vollständigen Talk von Christoph Kofler und Ludwig Steindl – inklusive Live-Demo, Tool-Setup und vielen realen Szenarien aus dem Projektalltag:

Der Schatz im alten Code

Viele Unternehmen arbeiten mit Software, die älter ist als manche Mitarbeiter:innen. Kein Scherz. Besonders in der Banken- oder Versicherungsbranche sind Systeme im Einsatz, die seit Jahrzehnten weiterentwickelt wurden. Da steckt Wissen drin. Prozesse. Logik, die sich über Jahre bewährt hat.

Man könnte sagen: Diese Software ist ein Schatz. Und Schätze wirft man nicht einfach weg.

Nur – ein Schatz kann auch rosten. Oder geklaut werden. Und genau da beginnt das Problem. Denn mit jeder Zeile alter Code steigt das Risiko. Sicherheitslücken. Veraltete Abhängigkeiten. Nicht dokumentierte Stellen. Ein falscher Klick – und schon steht die ganze Firma still.

Update? Ach, später...

Wer kennt’s nicht: Die Software läuft. Tut, was sie soll. Warum also ein Update riskieren? Vielleicht geht ja was kaputt. Oder kostet’s Zeit. Oder Geld. Also verschiebt man’s.

Bis etwas passiert.

Zum Beispiel so etwas wie „Log4Shell“. Ein kleines Logging-Tool mit einer riesigen Sicherheitslücke. Plötzlich konnten Angreifer:innen weltweit in Systeme eindringen. Und niemand wusste genau: Sind wir betroffen? Wenn ja, wie schlimm? Was müssen wir jetzt tun?

Antworten hatte nur der, der seine Software im Griff hatte. Wer wusste, welche Versionen er nutzt. Wer mit welchen Komponenten arbeitet. Wer regelmäßig Updates einspielt.

Alle anderen? Hatten Stress. Viel Stress.

Neue Gesetze, neue Pflichten

Vielleicht hast du schon mal vom Cyber Resilience Act oder NIS2 gehört. Wenn nicht: Keine Sorge – du bist nicht allein. Viele Unternehmen wissen noch gar nicht, dass sie betroffen sind.

Dabei ist die Antwort oft ganz einfach: Wenn du Software herstellst, vertreibst oder verwendest – bist du dabei. Und wenn nicht direkt, dann vielleicht als Zulieferer eines betroffenen Unternehmens. Es reicht also nicht mehr zu sagen „uns betrifft das nicht“. Früher oder später betrifft es jeden.

Und die Strafen? Die erinnern stark an die DSGVO. Es geht um Millionen. Kein Pappenstiel.

Das eigentliche Problem: Niemand fühlt sich zuständig

In vielen Firmen ist völlig unklar: Wer macht eigentlich Updates? Die Entwickler:innen? Die Admins? Der Product Owner?

Oft ist die Antwort: niemand. Oder: alle ein bisschen. Und das ist gefährlich. Denn wenn keiner zuständig ist, passiert auch nichts. Oder nur im Notfall. Wenn’s schon brennt.

Dabei wäre es so wichtig, das Thema fest zu verankern. In der Organisation. Im Budget. In der Planung. Nicht als Ausnahme – sondern als Routine. Wie beim Zahnarzt. Man geht regelmäßig, auch wenn’s nicht weh tut.

Automatisieren: Weniger Arbeit, mehr Sicherheit

Die gute Nachricht: Es geht auch anders. Gepardec hat gezeigt, wie man mit Tools wie „Renovate“ und „OpenRewrite“ Updates automatisieren kann. Klingt technisch – ist aber eigentlich ganz logisch.

Ein Bot prüft regelmäßig, ob es neue Versionen von Software-Bausteinen gibt. Wenn ja, macht er einen Vorschlag. Die Tests laufen automatisch. Und wenn alles passt, kann man den Vorschlag übernehmen – fertig.

Bei größeren Änderungen hilft OpenRewrite. Das Tool erkennt Muster im Code und passt sie automatisch an. Man muss nicht mehr von Hand jede Zeile ändern. Das spart Zeit. Und Nerven.

Natürlich klappt das nicht immer zu 100 %. Manche Fehler muss man noch manuell beheben. Aber auch dafür gibt es inzwischen flexible Entwicklungsumgebungen – sogenannte „Dev Spaces“. Die lassen sich schnell starten, laufen in Containern, brauchen keine aufwendige Einrichtung.

Kurz gesagt: Der Weg wird kürzer. Und sicherer.

Updates brauchen Kultur

Aber auch das beste Tool bringt nichts, wenn die Haltung nicht stimmt. Wenn Updates immer wieder hinten angestellt werden. Wenn neue Features immer wichtiger sind. Dann wird Sicherheit zum Nebenthema.

Was hilft? Ein klarer Prozess. Ein eigenes Team. Oder zumindest ein Verantwortlicher, der das Thema im Blick behält. Der nicht fragt „ob“, sondern „wann“ das nächste Update kommt. Der dafür sorgt, dass das ganze Unternehmen versteht: Sicherheit ist kein Add-on. Es ist Teil des Produkts.

Denn am Ende ist es wie beim Maler: Der Job ist erst fertig, wenn der Pinsel ausgewaschen ist. Nicht vorher.

Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Updates sind nervig. Sie bringen selten Applaus. Niemand sagt: „Wow, die Software läuft jetzt genau wie vorher – toll gemacht!“ Und genau das ist das Problem.

Aber das Ziel ist auch nicht Applaus. Sondern Sicherheit. Stabilität. Zukunftsfähigkeit.

Vielleicht ist das nicht aufregend. Aber dafür überlebenswichtig.

 Tipp: Wenn du gerade überlegst, ob deine Software auf dem neuesten Stand ist – dann ist sie es wahrscheinlich nicht. Und wenn du nicht weißt, wer bei euch für Updates zuständig ist – dann wird’s höchste Zeit, jemanden zu bestimmen.

 

Besser heute als morgen.

Willst du Zeit und Geld beim Update sparen?

Wir freuen uns auf deine Kontaktaufnahme.

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… dann haben wir den Talk für dich in Schriftform.

Alte Software - neue Haftung?
geschrieben von:
Christoph, Ludwig, Veronika
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