• Software-Modernisierung

Secure by Design – Stopping Tomorrow’s Hackers

Ist deine Software-Sicherheit nur ein Feigenblatt, das am Ende eines Projekts schnell noch angeheftet wird?
Dieser reaktive „Feuerwehr-Ansatz“ ist in der heutigen Bedrohungslage nicht nur teuer, sondern grob fahrlässig.
Der zukunftsfähige Weg heißt „Shift Left Security“: Du baust Sicherheit von Anfang an in die Architektur ein – statt erst zu reagieren, wenn’s brennt.
Werde von der Brandbekämpfer:in zur Architekt:in deiner sicheren Systeme.

Die gefährliche Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit

„Software-Sicherheit ist wichtig.“ Da sind sich alle einig. Du willst, dass deine Daten und Systeme sicher sind – und Vorschriften wie DSGVO, NIS2 und DORA machen das verpflichtend.
Aber in der Praxis sieht’s oft anders aus: Sicherheit gilt als lästiges, unsichtbares Feature, das bei Zeit- oder Budgetdruck schnell gestrichen wird. Viele hoffen, „es wird schon gut gehen“.
Doch das ist gefährlich – denn Cyber-Angriffe sind längst kein hypothetisches Risiko mehr.

Die neue Realität: Ein perfekter Sturm für Cyber-Angriffe

Drei Entwicklungen vergrößern deine Angriffsfläche jeden Tag:

  • Explodierende Schwachstellen: Die Zahl bekannter Sicherheitslücken (CVEs) hat sich in fünf Jahren verdoppelt. Jede externe Bibliothek kann zur tickenden Zeitbombe werden.

  • Steigende Komplexität: Microservices, Cloud-Integrationen und KI-Komponenten erschweren Absicherung massiv.

  • Professionelle Angreifer: Cybercrime ist ein Milliardenmarkt. Die Tools sind hochentwickelt, die Angriffe gezielt.

Die wichtigste Erkenntnis lautet:

Die Frage ist nicht ob, sondern wann ein Angriff erfolgt.

Deine Aufgabe: Verteidigung so gestalten, dass ein erfolgreicher Angriff minimale Auswirkungen hat – und du ihn sofort erkennst.

Reagieren oder agieren? Der Scheideweg im Entwicklungszyklus

Jede Software durchläuft einen Lebenszyklus: von der Planung über Design, Entwicklung, Test bis hin zu Betrieb und Wartung. Die entscheidende Frage ist: Wo verorten wir die Sicherheit? Hier gibt es zwei fundamental unterschiedliche Philosophien.

Der traditionelle Ansatz: Sicherheit als „Shift Right“-Feuerwehr

Traditionell wird Sicherheit ans Ende des Zyklus geschoben („Shift Right“). Man verlässt sich auf Werkzeuge zur Code-Analyse kurz vor dem Deployment, Penetration-Tests und Monitoring im Live-Betrieb.

Die Vorteile: Es gibt exzellente Tools und der operative Betrieb wird genau überwacht.

Die entscheidenden Nachteile:

  • Hohe Kosten: Ein Architekturfehler, der in der Produktion entdeckt wird, kann vielfach teurer zu beheben sein als in der Designphase.
  • Reaktive Haltung: Man rennt den Problemen immer hinterher. Sicherheit wird zu einer Serie von kostspieligen Notoperationen.
  • Verlagertes Risiko: Das Restrisiko wird stillschweigend an die Nutzerinnen und Nutzer weitergegeben, bis es zu einem Vorfall kommt.

Dieser Ansatz neigt zur Symptombekämpfung – wie eine Feuerwehr, die nur ausrückt, wenn das Haus bereits in Flammen steht.

Unser Ansatz: „Shift Left“ als architektonisches Prinzip

Wir verfolgen konsequent den „Shift Left“-Ansatz. Sicherheit wird so früh wie möglich im Entwicklungszyklus integriert – idealerweise bereits in der ersten Planungsphase.

So wird Sicherheit von einem Störfaktor zu einem Qualitätsmerkmal:

  • Prävention statt Reaktion: Sicherheitsrisiken werden auf Architektur- und Anforderungsebene identifiziert und im Keim erstickt, bevor auch nur eine Zeile Code geschrieben wird.
  • Integrierte User Experience: Sicherheitsfunktionen (wie 2FA oder sichere Passwort-Resets) werden von Anfang an in die User Storys integriert und nicht als störende Hürde empfunden.

Geteilte Verantwortung: Sicherheit ist nicht länger die Aufgabe einer Einzelperson oder eines externen Teams. Sie wird zur gemeinsamen Verantwortung von Architekt:innen, Entwickler:innen und dem Management. Dies erfordert zwar ein anfängliches Investment in Schulungen und Bewusstseinsbildung, zahlt sich aber durch eine robustere und resilientere Anwendung um ein Vielfaches aus.

Fazit: Sicherheit ist kein Tor, sondern ein Weg

Die Entscheidung zwischen „Shift Left“ und „Shift Right“ ist eine strategische Weichenstellung. Wer Sicherheit als nachträglichen Kontrollpunkt begreift, wird immer nur auf Bedrohungen reagieren können.

Wir sind überzeugt: Echte digitale Souveränität entsteht nur, wenn Sicherheit als integraler Bestandteil des gesamten Entwicklungsprozesses verstanden und gelebt wird. Nur so können wir Software entwickeln, die den Herausforderungen von heute und morgen gelassen entgegenblicken kann – weil sie nicht nur auf Angriffe reagiert, sondern von Grund auf resilient ist.

geschrieben von:
Claudia
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