Die SVD Büromanagement GmbH ist der umfangreichste Dienstleister für die österreichische Sozialversicherung, der auch Rechenzentren betreibt. Die Anzahl der Deployments auf verschiedenen Stages (Entwicklung, Test, Produktion) nimmt ständig zu und unterschiedliche Zuständigkeiten sowie manuelle Tätigkeiten führen zu uneinheitlichen Serverlandschaften. Um die Deploymentprozesse zu vereinheitlichen und zu automatisieren wurde das Projekt ADEBA ins Leben gerufen und gemeinsam mit Gepardec umgesetzt.

Die Zielsetzung
- Ein einheitlicher automatisierter Deploymentprozess für JEE Applikationen über alle Stages des Kunden (SVD) ist etabliert.
- Ein zentral verwaltbares Konfigurationsrepository ist vorhanden.
- Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten für die Rollen im Deploymentprozess sind geklärt.
Die Lösung
Überlegungen zu Deployments
“Deployment”, wir wissen alle was das für einen JBoss bedeutet: Wir kopieren ein WAR- oder EAR-Archiv in einen Deployment-Ordner. Kann nicht so schwer sein. Nach kurzer Überlegung wird es dann aber doch komplexer. Was ist mit den Properties, den Datasources, den Modulen, der Security-Config im JBoss? Und was ist mit den Änderungen in der Datenbank, ganz zu schweigen von der Firewall-Konfiguration? Gehört das auch zum Deployment? Unserer Meinung nach schon und so war ein erster Schritt im Projekt, den Begriff Deployment zu definieren:
„Ein Deployment umfasst alle Tätigkeiten vom Deploymentauftrag bis zur funktionierenden Anwendung„
Gleich alle Schritte zu automatisieren, schien uns vorerst nicht erreichbar und so beschränken wir uns in diesem Projekt auf die Punkte:
- Einspielen von Java-Code Änderungen (WAR- oder EAR Deployment)
- Konfiguration des JBoss EAP Servers
- Einspielen von Änderungen von Schema und Konfigurationsdaten der Datenbank
Tools Tools Tools
Basis unserer Lösung ist Ansible als universell einsetzbares Werkzeug im Rechenzentrumsbetrieb. Damit der Austausch mit der Entwicklung reibungslos vonstatten geht, werden die zu installierenden Pakete auf einem Nexus Maven Repository Manager gespeichert.
Für die Verwaltung der umgebungspezifischen Parameter, wie z.B. Datenbankverbindungen, URLs oder Credentials zu anderen Systemen, würde sich Ansible Tower anbieten, aus verschiedenen internen Gründen haben wir uns allerdings für Gitlab als Speicherort für das Ansible Inventory entschieden. Auch die Ansible Playbooks und Module sind in einem Gitlab Repository gespeichert.

Zur Konfiguration des JBoss EAP Servers wir das von JBoss bereitgestellte Command Line Interface (jboss-cli) verwendet und Änderungen im Datenbankschema werden mit Flyway verwaltet. Sowohl jboss-cli Skripts als auch Flyway Skripts sind im Installationspaket mit eingepackt.
Der Ablauf eines Deployments ist folgendermaßen (siehe fiktives Projekt eSVE in obiger Grafik):
- Ein Deployment wird über einen Jenkins-Job angestoßen
- Download des Installationspaketes vom Maven Repository
- Auspacken und Analyse des Installationspaketes
- Download von Abhängigkeiten (JBoss-Paket, Flyway)
- Ersetzen umgebungsspezifischer Parameter in Templates
- Stoppen des JBoss-Servers (falls existent)
- Upgrade des Datenbank-Schemas
- Löschen und Aufbau der JBoss Instanz
Am Ende des Vorgangs ist eine voll funktionsfähige Anwendung vorhanden.
Organisatorische Aspekte
Technik ist die eine Seite, schwieriger sind oft organisatorische Aspekte einer Vereinheitlichung. Während für einige Anwendungen unterschiedliche Abteilungen für das Datenbank-Schema, die JBoss Konfiguration und den Java-Code zuständig waren, müssen jetzt alle drei Aspekte gemeinsam in ein Installationspaket verpackt werden. Die Abteilungen müssen enger zusammenarbeiten oder die Verantwortlichkeiten anders geregelt werden. Ein typisches DevOps Thema.
Wichtig war für dieses Projekt, dass sowohl die Ansible-Skripts als auch die umgebungsspezifischen Parameter der verschiedenen Stages unabhängig von der Anwendung (dem Installationspaket) verwaltet werden. Mit denselben Ansible Playbooks kann nicht nur eine Anwendung- sondern es können alle typischen JEE Anwendungen des Kunden installiert werden.
Ausblick
Im Projekt ADEBA wurden die ersten Anwendungen eines Kunden der SVD auf automatisches Deployment umgestellt. Mittlerweile wurden die Kernkomponenten des Systems als Projekt Storc Open Source gestellt und mit dem internen Projekt ABDIM ist ein weiterer Storch für automatisches Deployment bei einem zweiten Kunden der SVD abgehoben.
Diese 3 Top Technologien wurden eingesetzt
Maven
… ist ein leistungsstarkes Build-Management-Tool für Java-Projekte. Es automatisiert den Build-Prozess, verwaltet Abhängigkeiten und erstellt ausführbare Artefakte, wodurch Entwickler ihre Java-Anwendungen effizient entwickeln und verwalten können.
JBoss EAP
JBoss Enterprise Application Platform (EAP) ist ein flexibler, performanter und cloudfähiger Java EE-/Jakarta EE-Anwendungsserver. Er bietet eine stabile, skalierbare und sichere Umgebung für geschäftskritische Anwendungen und unterstützt sowohl traditionelle als auch Cloud-native Architekturen.
JBoss EAP (Enterprise Application Server) ist ein Red Hat Produkt mit WildFly als zugrunde liegendes Open Source Projekt.
Vorteile von JBoss EAP:
✔ Unterstützt Jakarta EE & Microservices für flexible Entwicklung
✔ Hohe Performance & Skalierbarkeit für Enterprise-Anwendungen
✔ Cloud- & Container-Ready für moderne IT-Infrastrukturen
✔ Red Hat Support & Sicherheitspatches für maximale Stabilität
Er wurde entwickelt, um allgemeine Aufgaben, die bei vielen Applikationen benötigt werden, zu übernehmen. Dazu gehören Security, Transaktionen, Datentransfer, Lastverteilung, Verfügbarkeit und mehr.
Renovate
Renovate ist ein Open-Source-Tool zur automatisierten Verwaltung von Abhängigkeiten in Softwareprojekten. Es erkennt veraltete Bibliotheken und Frameworks und erstellt automatisch Pull Requests für Updates. Durch die kontinuierliche Aktualisierung minimiert Renovate Sicherheitsrisiken, reduziert den manuellen Aufwand und sorgt für stabilen Code.
Vorteile von Renovate:
✔ Automatische Updates für Abhängigkeiten
✔ Mehr Sicherheit durch schnellere Patches
✔ Geringerer Wartungsaufwand für Entwicklerteams
✔ Kompatibel mit GitHub, GitLab, Bitbucket und mehr
Sei immer vorne mit dabei.
Gepardec Newsletter.
Entdecke weitere Case Studies

WebLogic Ablöse zur Migration nach OpenShift
Wie wir für SPAR ICS mit dem Migration Toolkit for Applications (MTA) und Red Hat OpenShift eine moderne Alternative zu WebLogic-Lizenzen gefunden haben.
So haben wir das geschafft
API-Upgrade für eLGK
Seit über zwei Jahrzehnten sorgt eLGK im Hintergrund für den reibungslosen Datenaustausch innerhalb der ÖGK – tief integriert in eine historisch gewachsene Systemlandschaft. Mit Unterstützung von Gepardec wird die zentrale Anwendung schrittweise modernisiert: Altschnittstellen werden durch zeitgemäße APIs ersetzt, Funktionen entkoppelt und die Basis für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung gelegt.
So haben wir das geschafft
Auto-Update Service für kritische Liwest Anwendungen
Gepardec aktualisiert automatisiert die Dependencies von 32 Microservices "as a Service" und unterstützt damit die NIS2 Compliancy Vorgaben.
So haben wir das geschafft
Keycloak.X mit Auto-Update Service für das ORF Presseportal
Gepardec bringt die neueste Keycloak Version innerhalb von 3 Wochen auf OpenShift in den Produktiveinsatz und aktualisiert Keycloak ab sofort laufend mit ihrem Auto-Update Service.
So haben wir das geschafft
Red Hat Openshift Optimierung
So haben wir für SPAR ICS eine hochresiliente, geo-redundante Red Hat OpenShift-Infrastruktur implementiert, um ihre interne Enterprise Integration Platform zu optimieren.
So haben wir das geschafft
SV Batch: Erfolgreiches JBoss EAP 8 Upgrade
Gepardec upgraded das interne Framework eines österreichischen Dienstleisters in der Sozialversicherung zur Batchverarbeitung auf EAP 8. Innerhalb weniger Wochen wird die Software, bestehend aus ca. 10.000 Line of Code, auf die neueste JBoss und Java 17 aktualisiert.
So haben wir das geschafft
Software-Modernisierung für LGK
Gepardec bringt die zentrale Fachanwendung der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in ein neues Zeitalter. Eine evolutionäre Architektur, User Experience Design und eine leistungsfähige CI/CD-Infrastruktur ermöglichen der ÖGK eine zukunftssichere Softwareentwicklung.
So haben wir das geschafftEiner der größten Red Hat SSO-Cluster weltweit
APA-Tech hat im Auftrag des ORF den Single Sign-On Dienst "Media Key" mit uns entwickelt. Dazu haben wir mit Red Hat SSO (auf von Basis Keycloak) einen der größten und schnellsten Cluster dieser Art aufgesetzt und customized.
So haben wir das geschafft